Im Gegensatz zu einem Filter für Fischbecken muss der Filter eines Schildkrötenbeckens mit einem großen Filtervolumen ausgestattet sein und der Durchfluss sollte dem dreifachen Beckeninhalt pro Stunde entsprechen. Ein großes Filtervolumen ist jedoch einem hohen Wasserdurchfluss vorzuziehen. Die Reinigungskraft des Filters wird durch das Filtervolumen und entsprechenden Filtermedien erreicht.
Der Filter sollte über eine gute mechanische Filterleistung verfügen, damit die Futterreste und Ausscheidungen der Schildkröten nicht im biologischen Filter gelangen. Der biologische Teil des Filters sorgt für den Abbau des Nitrits aus dem Wasser. Dieser Abbau, bzw. die Umwandlung von Nitrit in das nicht schädliche Nitrat, wird von Bakterien erledigt, die sich nur an rauen Oberflächen ansiedeln. Daher sollte der Filter auch über ausreichende Medien mit rauer Oberfläche verfügen. Ein neuer Filter braucht vier bis sechs Wochen um die entsprechende Reinigungskraft zu erlangen, da sich erst in dieser Zeit Bakterien in ausreichender Menge ansiedeln.
Die Reinigung eines Filters sollte frühestens nach 6 Wochen erfolgen, so dass sich genügend Bakterien in den Filtermedien ansiedeln können. Sollte der Filter bereits vorher gereinigt werden müssen, sollte man sich unbedingt mit der Filtertechnik beschäftigen und durch Veränderungen Abhilfe schaffen. Ein Filter der wöchentlich gereinigt werden muss, ist vollkommen sinnlos. Die Reinigung des Filters darf oder besser sollte nicht gleichzeitig mit einem Wasserwechsel erfolgen, da sonst die Bakterien im Filter und Wasser in zu großer Menge verringert werden. Grundsätzlich kann ein Filter, vorausgesetzt er verdreckt in diesem Zeitraum nicht zu stark, mehrere Monate ohne Reinigung der Filtermedien das Wasser in ausreichender Qualität filtern. Aber wie so oft, auch zu den Reinigungsintervallen von Wasserfiltern, egal ob für Schildkröten- oder Fischbecken, sind sehr unterschiedliche Meinungen zu finden.
Die Filtermedien sollten mit warmem Wasser gereinigt werden, sinnvoller Weise mit gleicher Temperatur wie das Beckenwasser. Dadurch werden nicht alle Bakterien sofort verenden. Auch sinnvoll ist die nicht zu gründliche Reinigung des biologischen Filters. Der mechanische Filter dagegen kann und sollte gründlich gereinigt werden. Sinnvoll ist auch der Einsatz von sogenannten Bioblocks, die zwischen biologischem und mechanischem Filter liegen. Dadurch wird das Wasser verwirbelt und eine bessere biologische Filterung erreicht.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem Außenfilter gemacht, der für Teiche bis 6000l geeignet ist. Jedoch haben diese Filter einen Nachteil. Da sie nicht druckwasserfest sind, kann bei einem verstopften Filter das Wasser aus diesem Filter austreten und eine Überschwemmung nach sich ziehen. Diese Filter müssen auch immer Oberhalb des Wasserspiegels stehen, da im oberen Teil des Filters das Wasser aus dem Becken einläuft und und unten wieder aus dem Filter ausläuft.
Neben der Beleuchtung des Beckens ist die Filtertechnik die wichtigste Technik im Schildkrötenbecken. Nur durch gute Wasserfilterung kann man eine hohe Wasserqualität erreichen. Das Wasser wird nicht stinken und auch nicht „umkippen“. Vor allem auch für die Gesundheit der Schildkröten die Wasserqualität besonders wichtig, da Wasserschildkröten permanent mit dem Wasser in Berührung sind. Alleine bei der Futteraufnahme wird zwangsläufig Wasser aufgenommen.
Und falls doch einmal die Frage aufkommen sollte, Außenfilter für Fischbecken sind nicht in der Lage das Wasser im Schildkrötenbecken zu filtern.
Nur mit entsprechend guter Filtertechnik kann man auf Dauer eine gute Wasserqualität erreichen.
Kahmhaut
Die Kahmhaut ist eine milchige Schicht auf der Wasseroberfläche. Sie bildet sich aus Futterresten, Staub und Kleinstlebewesen. Die Ursache für diese Kahmhaut kann viele Ursachen haben. Eine Überfütterung oder ein zu kleiner Filter gehören dazu. Abhilfe kann hier nur die Bekämpfung der Ursache sein. Die Kahmhaut durch den plätschernden Wassereinlauf zu „zerstören“ bekämpft nicht die Ursache, sondern verlagert das Problem auf das gesamte Becken, eine Verstärkung kann die Folge sein. Um die Kahmhaut zu bekämpfen ist die Futtermenge zu überdenken und sich mit dem Thema „Wasserfilterung“ zu beschäftigen, da die Kahmhaut in den meisten Fällen auf diese beiden Faktoren zurück zuführen ist. Möglich sind auch Fehler beim Wasserwechsel. Falls zu wenig oder zu selten ein Wasser gewechselt wird, wird die Entstehung einer Kahmhaut ebenfalls begünstigt.
Weitere Information zur Wasserreinigung und funktionsweise eines Filters gibt es unter nachfolgendem Link hier geht's weiter